Nach etwa 16 Stunden Anreise kam ich pünktlich 2 Stunden zu
spät in Johannesburg an (ich muss mich ja schon so früh wie möglich an die
südafrikanische Pünktlichkeit gewöhnen).
Dort angekommen wurde ich herzlich von
meinen Vorgängern Kimon, der seinen Freiwilligendienst noch am gleichen Tag
beendete und wieder nach Deutschland flog, und Paul empfangen. Dank den tollen
Einweisungen, Tipps und Erzählungen der beiden fühle ich mich schon jetzt
heimisch, was natürlich auch durch die Offenheit und Freundlichkeit der
Südafrikaner erleichtert wird.
Blick auf Kliptown, eine der ärmsten Gegenden in Soweto |
Die Wohnung liegt sehr zentral und ist (auch
dank Kimon und Paul) absolut ausreichend eingerichtet, lediglich das in
Deutschland liebgewonnene W-LAN fehlt und auch die Matratze entspricht nicht
wirklich deutschen Wohlfühl-Verhältnissen, aber mit ein paar Decken sieht das
ganze schon viel besser aus und schließlich bin ich ja nicht hier, um Urlaub zu
machen, sondern um allerhand Erfahrungen mitzunehmen.
A propos Erfahrungen:
schon nach zwei Tagen konnte ich jede Menge
Eindrücke festhalten:
Regeln aller Art werden hier oft sehr frei interpretiert,
aber wie soll man sich auch an Tempolimits halten, wenn der Tacho zum Teil gar
nicht funktioniert?
Hände schütteln bzw. komplexe Begrüßungsmechanismen stehen
hier an der Tagesordnung. Die Kleinkinder begnügen sich noch mit einem kurzen
gegenseitigen „Daumenschnippen“, die älteren pflegen die fortgeschrittenen
Begrüßungsprozesse, eine Kombination aus Handschlag, Fingerhakeln und
Daumenschnippen.
Stromkabel und Steckdosen sind zwar die meiste Zeit über da,
der Strom selbst ist leider etwas seltener anzutreffen, gestern Abend haben uns
nur ein paar Kerzen davor bewahrt, im Dunkeln zu sitzen.
Tagsüber hat es selbst im Winter bis zu 25°C, sobald aber
die Sonne untergeht – und das ist hier schon ab 17 Uhr der Fall – kühlt es
schnell ab und gegen 20 Uhr geht man dann auch langsam ins Bett.
An dieser Stelle könnte ich noch zahlreiche weitere
Eindrücke auflisten, abschließend kann ich aber festhalten, dass zwar vieles
noch sehr gewöhnungsbedürftig für mich ist, ich mich hier aber dennoch sehr
wohl fühle. Es gibt viel zu tun im Projekt, aktuell wird u.a. eine Bibliothek
eingerichtet. Ich hoffe, ich kann mich hier weiterhin so toll einleben,
tatkräftig im Projekt mithelfen und viele weitere wertvolle Erfahrungen
sammeln.
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