… der Grund dafür liegt ganz einfach darin, dass auch meine
Eltern Lust auf dieses einzigartige Land bekommen haben und mich im Rahmen
einer geführten Tour ("Südafrika für Einsteiger") über Weihnachten besuchen kamen. Diese Tour wurde in den
ersten Stunden noch von mir selbst geführt, sobald wir Soweto verließen, sollte
sich das aber ändern. Von dort an tauchte ich für zwei Wochen in eine fast vergessene Welt des pauschalen Tourismus ein. Mit dem Rest der überschaubaren Reisegruppe und unserer
scheinbar allwissenden und stets top-organisierten Reiseführerin besichtigten wir
die laut Wikipedia „gefährlichste“, laut Reiseführer(i)n „baumreichste“ und „größte
Stadt, die nicht an einem Gewässer liegt“ nicht nur vom Boden aus, sondern auch
aus 223m Höhe vom Carlton Centre.
2 Tage vor Heiligabend machten wir uns wieder einmal auf den
langen Weg in den Krüger-Park. Bei 35 Grad und Sonne statt annähernden Minus-Graden
in Deutschland hatten wir sehr viel Glück und einen scheinbar allsehenden
Tour-Guide namens „Nomatter“, sodass wir eher weiter weg als näher heran fahren
mussten, als sich ein brüllender Löwe und später ein riesiger Elefantenbulle blicken
ließen. Auch ein Bild vom Festmahl „Hippo“, das sich 2 Hyänen gerade schmecken
ließen und hunderte Geier sehnsüchtig erwarteten, bat sich uns direkt am
Straßenrand. Sogar einen Leoparden, der seinerseits gerade das Festmahl „Impala“
zu sich nahm, entdeckte unser treuer Guide, obwohl wir am Morgen von ihm noch
die Information bekamen, diese wären alle auf einer Konferenz in Stuttgart.
Nach zwei ereignisreichen Tagen im Park und zwei Nächten in
schicken Häuschen mit Strohdach und modernen Insektenabwehrmechanismen (Geckos) im „Hippo Hollow Camp“ traten wir unsere Flugreise nach
Kapstadt an. Weihnachtsstimmung
kam indes überhaupt nicht auf, da wir erst abends in Kapstadt landeten, unsere "Weihnachtsgans" in einem indischen Restaurant zu uns nahmen und die Bescherung
statt unterm Christbaum unter der viel zu kalt eingestellten Klimaanlage des
Hotelzimmers stattfand. Überflüssig, anzumerken, dass wir NOCH weiter
davon entfernt waren, Schnee zu haben, als bei 15° in Deutschland. Ähnliche
Temperaturen hatten wir allerdings am nächsten Morgen auf dem 1.085 m hohen
Tafelberg, von dem wir eine atemberaubende Sicht auf Kapstadt und Umgebung
hatten. Um uns von den deutschen Temperaturen wieder etwas zu entfernen,
entfernten wir uns mit der Seilbahn auch von der Bergstation, um dieses
Kapstadt noch aus der Nähe zu betrachten. Neben dem Malaien-Viertel, in dem es bunte Wandfarbe scheinbar umsonst gegeben hatte, besichtigten wir auch eine Diamanten-Schleiferei.
Die Einkäufe im anliegenden Shop fielen allerdings etwas kleiner aus, da selbst
0,1 Karat- Ohrringe schon 300€ kosteten,
Unser nächster Stopp waren die Weinberge von
Stellenbosch, wo wir uns einer Weinprobe unterzogen, bei der uns u.a. „Spatzendreck“ serviert
wurde.Dies war gleichzeitig auch unser "letztes Abendmahl", denn damit beendeten wir offiziell die
Rundreise, hielten uns allerdings noch ein paar weitere Tage in der Stadt am
Kap auf. Im Stadthotel, in dem wir die nächste Woche verbringen sollten, mussten
wir nun auch nicht mehr auf den Luxus verzichten, eine eigene Waschmaschine + Trockner
verwenden zu können. Dennoch wagten wir uns hin und wieder aus dem Hotel
hinaus, um den schönen Ort Hout Bay zu besichtigen, auf dem Green Market
Souvenirs zu kaufen oder eine schöne Parade zu bewundern, die auch nach 2
Stunden leider nicht auftauchte.