… heißt es für mich in leider schon einer Woche. Ein Jahr,
was sich anfangs noch so unendlich lang anhörte, neigt sich nun dem Ende. Schon
seit Wochen tröste ich mich mit wohlwollenden Aufrundungen meiner verbleibenden
Zeit (alles was auch nur einen Tag länger ist als ein Monat sind zwei Monate!),
mit dem Wissen, aus dem afrikanischen Winter in den deutschen Sommer zurückzukehren
(auch wenn es momentan temperaturmäßig keine großen Unterschiede gibt, wohl aber
bei der Regenmenge) aber auch wieder auf ein Zuhause mit Heizung, keinen
Stromausfällen, bequemen Sitzgelegenheiten, Wasch- und Spülmaschine, und
natürlich vor allem auf Freunde und Familie.
Bogenschießen beim Zwischenseminar |
Seit dem Zwischenseminar im März, das leider nicht nach 50% meiner Zeit stattfand, sondern mich eher an meine verschwindend geringe Restzeit erinnerte, ist wieder einmal viel passiert, vor allem im Projekt war immer etwas los. Mittlerweile ist der zweite Schwimm-Kurs am Laufen, auch wenn es öfters mal Probleme mit dem Pool gab (Wasser zu dreckig, Wasser zu kalt, Wasser nicht da), was leider regelmäßig viele enttäuschte Kinder-Augen hinterließ. Den Grund für diese zahlreichen Ausfälle beschrieb eine unsere Schwimmschülerin Nozipho (12) ganz trocken mit den Worten „It’s because … black people ... don’t have … the mind“.
„The Mind“ haben unsere Deutschschüler aber ganz ohne Zweifel. Mittlerweile hat sich die „Elite“ herauskristallisiert,
zwei junge motivierte Schüler haben die Basics der deutschen Sprache
gemeistert und haben sich erfolgreich für ein Freiwilligenjahr in Deutschland
beworben, jetzt geht es um die Vermittlung mit den Einsatzstellen,
Gastfamilien, Visum, etc.
Mehrmals hatten wir auch größere Gruppen aus den USA
zur Unterstützung vor Ort, sodass wieder einmal die Gebäude des KYPs einen
neuen Anstrich bekamen, neue „Shacks“ (Wellblechhütten) im Township errichtet
wurden und auch der Garten im nun 3. Versuch wieder erblüht, wir hoffen, dieses
mal länger als die beiden Male zuvor.
Helfer beim Shack-Bauen |
Auch außerhalb des liebgewonnenen Townships Kliptown war wieder einmal jede Menge los: den bisher größten Kulturschock erlebten wir nicht etwa bei unserer Ankunft hier in Südafrika, sondern letzten Donnerstag, als wir mitten in der Millionen-Metropole ein kleines Stück Deutschland entdeckten. In einer deutschen Schule, in der wir vom „Schwarzen Brett“ begrüßt und mit Erdinger Weißbier, Glühwein und Gulaschsuppe versorgt wurden, schauten wir das enttäuschende Deutschland-Spiel gegen Polen. Immerhin eine positive Sache konnten wir mitnehmen: dank einem Mini-Fanshop ziert unser Wohnzimmer neben einer südafrikanischen Flagge jetzt auch eine (natürlich kleinere) Deutschland-Flagge.
Nur zwei Tage später stand zumindest
für Thomas das nächste große Event an: J Cole füllte den ca. 10.000 Menschen
fassenden „Ticketpro Dome“ in Johannesburg und das ganze Spektakel gab es für
nur 14€ zu bewundern. Hier ein Ausschnitt des Konzerts:
Für all diejenigen denen der Name J Cole kein Begriff
ist: er lässt sich auf der Forbes-Liste der Hip-Hopper/Rapper noch vor Drake
auf Platz 4 wiederfinden – unfassbar, dass es Leute geben
soll, die diesen zuvor nicht kannten!
Wilde Tiere im Township Joza |
"Soweto Toilet" and "Springbok" |
probiert habe. Zu einem Ausflug an den Strand reichte es trotz schönstem Wetter leider nicht mehr, dennoch hatte ich dort eine schöne Zeit und bekam wieder einmal neue Einblicke in die „Regenbogennation“.
Hier der Link zum "Epic Dance Battle":
https://www.dropbox.com/s/lydeyu8k9ywxiri/VID-20160609-WA0015.mp4?dl=0
Grahamstown im Tal, Township auf dem Hügel |
Der zweite Stopp meiner Reise Port Elizabeth begrüßte mich mit eisigen Temperaturen und Regen, welchen wir im Gegensatz zum teilweise überfluteten Deutschland schon seit Wochen nicht mehr erleben mussten. Das war aber halb so wild, da ich auf meinem Garden-Route Trip schon einiges in „PE“ gesehen habe und u.a. dank der EM immer „beschäftigt“ war. Auch in der Millionen-Stadt am Strand entdeckte ich wieder ein Teil von Deutschland, nämlich eine Riesen-Portion Eisbein mit Kartoffelbrei und Sauerkraut. So hundertprozentig hat man Deutschland scheinbar doch nie wirklich verlassen.
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